DIE BURG – die WARTBURG.

Oktobersonntag – und am Burgberg hat schon der Herbst mit flinker Hand die Blätter bunt gefärbt- und die goldene milde Sonne stellt die Burg ins rechte Licht:

PURES GOLD.

Weit in die Landschaft nach Thüringen – und nach Hessen – an so schönen Tagen wie gestern – bis Sachsen – ist die Burg sichtbar – stolz – und sehr selbstbewußt. Die WARTBURG – DIE BURG. Soweit über die Grenzen Deutschlands bekannt – über die Zeiten – sie ist mit der Geschichte so eng verbunden, wie keine andere – und: NIEMALS fanden hier kriegerische Auseinandersetzungen statt – denn der „SÄNGERKRIEG“ war ein „Mächtigskeitsspringen“ der ganz anderen Art: MINNE – in Reimen, Abenteuer – besungen – und eine Jury, die dann bewertete, wer

DER BESTE  SÄNGER WAR.

Der Sage nach im Jahre 1067 gegründet, zeugt von der einstigen Blüte noch heute das aus dem 12. Jahrhundert

 

 

erhaltene Hauptgebäude – der Palas –

als eine Kostbarkeit spätromanischer Baukunst. Der landgräfliche Hauptsitz erstrahlte als weitgerühmter Musenhof, an dem alle schönen Künste gepflegt wurden, Lieder Walthers von der Vogelweide erklangen und Dichtungen Wolframs von Eschenbach entstanden. Der sagenhafte Sängerkrieg weiß davon zu berichten und gelangte durch Richard Wagners Oper „Tannhäuser“ zu wahrem Weltruhm. Die Wartburg war aber ebenso Wohn- und Wirkungsstätte der bis heute verehrten heiligen Elisabeth und bot dem geächteten Martin Luther Exil, der hier das Neue Testament übersetzte. Unter Bezug auf Luther, Reformation und Leipziger Völkerschlacht manifestierte sich im studentischen Wartburgfest 1817 erstmals der bürgerliche Wille zum einheitlichen und freien Nationalstaat.

Für all´ diese Höhepunkte deutscher Geschichte war die Wartburg Schauplatz – sie war wehrhafte Festung, prächtige Residenz, Herberge, Stätte der Geborgenheit und Einkehr für ihre Bewohner aus vergangenen Jahrhunderten. Niemals in ihrer Geschichte ist diese Burg in Vergessenheit geraten